Giesela Sieben sprintet zum ersten Mal zur Goldmedaille

Die Leichtathleten der Turngemeinde Holzwickede überzeugten bei den Masters Meisterschaften am 12. Und 13.08.2023 in Mönchengladbach. Dabei zeigte sich das Wetter wie Dr. Jackle und Mr. Hide, denn der Samstag ließ den Sportlern kaum eine trockene Minute zum Verschnaufen, wohingegen der Sonntag schönstes Sommerwetter zu bieten hatte. Dennoch nutzten Carolin Strophff (88) und Lars Kallus (81) an diesem Tag ihre Chance auf ein gutes Ergebnis und wussten dabei durchaus zu überzeugen.

Strophff, die sich zurzeit im 2. Aufbaujahr befindet, kam über die 100m ordentlich aus dem Block und legte im Rennverlauf deutlich zu, so dass sie ihren Lauf von 2 Zeitläufen in 13,52 Sek. gewinnen konnte. Im zweiten Lauf setzten sich dann jedoch die Favoriten durch. Davon abgesehen bedeutete diese Zeit Saisonbestleistung, persönlichen Altersklassenrekord W35 und Platz 5. Der 2. Tag forderte von ihr die halbe 200m-Stadionrunde und auch hier zeigte sie eine ansprechende Leistung. Sie erreichte mit der Zeit von 27,71 Sek. Platz 5 und war mit der ansteigenden Form zufrieden. Der eigentliche Saisonhöhepunkt steht für sie noch im September an, die Masters Europameisterschaften in Italien.

Lars Kallus, bereits in seiner 8. Masters-Saison, wusste an beiden Tagen nicht so recht, was er von seinen Sprintleistungen halten sollte. Die 100m absolvierte er in 11,61 Sek., die 200m in 23,81 Sek. und zweimal belegte er damit Platz 3. Eigentlich alles ok, doch waren beide Läufe auch mit einem Fragezeichen versehen. Nach einem explosiven Start lag er in beiden Läufen aussichtsreich im Rennen, über 100m sogar an der Spitze, doch zündete er seinen Turbo ab 40m diesmal nicht und wurde nicht locker. Die erste Analyse war einfach und er sinnierte, dass er wohl im Trainingsaufbau das falsche Timing gewählt hatte. Zum Glück startete Kallus noch zusammen mit David Pella-Strophff (84) im Diskuswerfen und es gab dabei fast den „großen Wurf“. Pella der in dieser Saison bereits über 34 Meter warf, kam an diesem Tag nicht optimal zurecht und landete am Ende mit 31,54 Metern auf Platz 5. Dennoch ist die Teilnahme an Meisterschaften bereits ein Erfolg, da er im Diskuswerfen kein Spezialist ist und die Qualifikationsweite erst einmal geworfen werden muss. Kallus zeigte in den vergangenen Wochen schwankende Leistungen und hoffte an diesem Tag auf einen guten Wurf. Sein Wunsch ging in Erfüllung und so warf er im 3. Versuch 38,02 Meter. Damit schockte er kurzzeitig die Konkurrenz doch wurde er im 4. Versuch von einem anderen Athleten mit 41,29 Meter gekontert.  Leider schaffte er es nicht mehr den Diskus sauber zu treffen, sonst wäre vielleicht die große Überraschung gelungen. Am Ende belegte er überglücklich und auch ein wenig überraschend den 2. Platz und holte die Silbermedaille.

Das Meisterstück an diesem Wochenende fertigte jedoch Giesela Sieben (51) am Sonntag über die 200m. Noch einen Tag zuvor zeigte Sieben was sie drauf hat und belegte über die 100m in 17,36 Sek. den 2. Platz. Dabei führte sie sogar bis knapp 50 Meter vor dem Ziel, musste sich dann jedoch den langen Beinen ihrer Konkurrentin geschlagen geben. Mit Schmerzen im Fuß reiste sie am 2. Wettkampftag an und wusste zuerst gar nicht, ob die Schmerzen einen 200m-Lauf zulassen würden. Im Viertelstundentakt prüfte Sieben immer wieder den Fuß und schob die Entscheidung immer weiter auf. Allas mentale Taktik um sich selbst zu überzeugen, wie sie am Ende zugab. Zwar waren die Schmerzen nicht weg, doch kämpfte sie sich damit durch. Vom Rennbeginn an ließ sie keine Zweifel diesen Lauf für sich entscheiden zu wollen. Als eine Mitstreiterin sie auf den letzten 100 Metern angreifen wollte, biss sie noch einmal richtig auf die Zähne und erstickte den Angriffsversuch im Keim. Lobend auf diese Leistung angesprochen sagte sie: „Ich bin zwar nicht so groß wie die anderen, dafür jedoch sehr zäh“! Mit der Zeit von 37,67 Sek. bescherte Sieben der TG-Holzwickede aber vor allem sich selbst die Goldmedaille in ihrer Altersklasse W70. Somit hat die Gemeinde Holzwickede nach 2022 durch Lars Kallus in diesem Jahr wieder mindestens einen deutschen Meistertitel in die Emschergemeinde geholt. Auch aus diesem Grund lohnt es sich immer den Sport in unserer schönen Kommune weiter zu fördern, zu unterstützen und bestmögliche Trainingsmöglichkeiten bereitzustellen.